Artikel und Fotos von Christiane Barth, Sinsheim, RNZ 31.10.2020
Ohne John Travolta, aber mit viel Freude locker aus der Hüfte mit „Line Dance“: Tanzsportzentrum Rot-Gold will aus Workshop festen Tanzkreis entwickeln
Bei “Jerusalema” bewegten sich die Körper geschmeidig und synchron. Das Lernen fiel leicht: Ein Tanzstil bei „Rot-Gold“, der jetzt erstmal als Workshop angeboten wurde und dabei auf großes Interesse stieß. Trainerin Petra Alexandra Lessmann, eine Waibstadterin, die an ihrem Wohnort seit vielen schon „Line Dance“ für Senioren unterrichtet, zeigte den Teilnehmern in Sinsheim, wie die Choreographie zur Musik umgesetzt wird. Tanzen macht frei. Im Kopf und überhaupt. Der Körper bewegt sich zur Musik, folgt den Rhythmen. Doch es gibt Regeln. Zum Beispiel jene, dass spezielle Schrittmuster in einer Linie erfolgen. Getanzt wird synchron einer Gruppe, nicht als Paar. Das Ganze nennt sich dann „Line Dance“ und weckt sofort Erinnerungen an den Filmklassiker „Saturday Night Fever“ oder an Choreographien aus Texas mit Tänzern in Cowboystiefeln und Hüten. Im Tanzsportzentrum Rot-Gold in Sinsheim ist dieser Tanzstil neu, doch die große Nachfrage an dem Workshop, der jetzt an einem sonnigen Sonntag die Teilnehmer unter Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen in die Tanzhalle lockte, machte deutlich: Ein „Line Dance“-Tanzkreis könnte bald schon das Angebot im Tanzsportzentrum als feste Institution bereichern. Auch ohne Cowboy-Hüte und John Travolta. Petra Lessmann legt bei ihren Workshops Rhythmen der Kategorie Pop und Lateinamerikanische Musik auf. Die Nachfrage war nun so groß, dass sie die Teilnehmer in zwei Workshops aufteilen musste. Denn die Abstandsregeln müssen auch beim Tanzen eingehalten werden. Schon die Ausschreibung des Workshops machte deutlich, worum es geht: „Kein Paartanzen, sondern Tanzen mit Abstand“. Auch vier feste Tanzpaare und somit vier Männer nahmen teil. „Sie schlugen sich trotz der hohen Frauenquote tapfer“, meint Petra Lessmann mit einem Augenzwinkern und erklärt, was „Line Dance“ eigentlich ist: „Eine choreographierte Tanzform, bei der die Einzelnen unabhängig von Geschlecht und Alter in Reihen und Linien vor- und nebeneinander tanzen.“ An jenem sonnigen Sonntag waren es Interessierte zwischen 14 und 60 Jahren, die sich nun Hüfte schwingend, Arme streckend, Beine wippend und Kopf neigend synchron nebeneinander her bewegten. Und das Ganze sah bereits fast ein bisschen professionell aus. „Viele wünschen sich jetzt einen fest eingerichteten Line Dance-Tanzkreis“, verrät Petra Lessmann. Dieser könnte also bald umgesetzt werden, es sei denn, die Corona-Maßnahmen verhindern das. Dann allerdings heißt es wohl: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Nicht zuletzt sei Tanzen sehr förderlich fürs Wohlbefinden und gerade in dieser schweren Zeit wichtig für Physis und Psyche: „Bewegung auf Musik ist gesund für Herz und Hirn, macht Freude und entspannt dadurch“, unterstreicht die Trainerin und preisgekrönte Tänzerin. Anmeldungen nimmt der Tanzsportclub bereits entgegen über das Clubtelefon 06222 /661122 oder die Internetseite des Vereins: www.tsc-rot-gold.de.